Erfahrungsbericht Zuchtrechtshündin Niki „Pumpernickel“ Sommer 2023
Ich bin Ines und studiere Forstwissenschaften und Waldökologie in Göttingen. Seit 2018 begleitet mich eine kleine Rauhaardackelhündin, und ich wünschte mir schon lange einen zweiten Hund. Während meiner Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten hatte ich nicht genügend Zeit, um einem Hund gerecht zu werden. Doch nach zwei Jahren mit meiner Dackeldame war mir klar: Ein Hund allein sollte nicht mein einziger Studienbegleiter bleiben.
Eine sehr gute Freundin, die später auch meine Mitbewohnerin wurde, legte sich 2019 einen Working Cocker aus Dänemark zu. Sofort war ich Feuer und Flamme. Ein Jahr mit diesem Rüden zeigte mir, dass genau so ein Hund der Richtige für mich wäre: ein kleiner, flinker, unglaublich niedlicher Begleiter mit einem starken „Will to Please“.
Im März 2020 nahm ich dann zum ersten Mal über Facebook Kontakt zu Regine und Aart auf. Zuvor hatte ich ihre Website bereits von vorne bis hinten studiert und war fasziniert. 2020 besuchte ich Regine und Aart mehrfach und konnte mir einen guten Eindruck von der Rasse und den einzelnen Hündinnen verschaffen. Ich verliebte mich sofort in Mousse und wollte unbedingt einen Welpen von ihr. Im Februar 2021 sollte es dann so weit sein. Shorty und Mousse hatten gleichzeitig Welpen, sodass ich eine größere Auswahl hatte. Für mich war klar, dass ich zu meiner Dackeldame eine zweite Hündin wollte – aber auf keinen Fall eine braune oder schwarze. Und? Am Ende lagen nur schwarze und braune Hündinnen da.
Regine versorgte mich täglich mit unzähligen Fotos und Videos, sodass ich das Verhalten der einzelnen Welpen schon vor dem ersten Besuch beurteilen konnte. Am Ende wurde es dann Pumpernickel aus dem Wurf von Shorty. Regine und ich waren uns beide einig, dass sie die bestpassende Hündin für mich ist: eine aufgeweckte, mutige und selbstbewusste Hündin, die nicht nur in meinen Studienalltag passt, sondern auch mit auf die Jagd kommen sollte.
Schon vor der Geburt der Welpen sprachen Regine und ich über das Thema Zuchtrecht und die generelle „Problematik“ in der Zucht von Working Cockern. Durch meine Berufsausbildung konnte ich vor allem den medizinischen Aspekt gut beurteilen. Zusätzlich zur gut durchdachten Zucht und Durchführung war ich begeistert von Regine und Aart als Menschen. Ihr Umgang mit den Hunden, die Sorgfalt und Innovation in der Welpenaufzucht beeindruckten mich schon beim ersten Treffen.
Im Mai 2021 holte ich schließlich meine kleine Niki ab. Regine und ich blieben immer in Kontakt. Bei Fragen konnte ich sie jederzeit erreichen und bekam immer eine Antwort mit ausführlicher Erklärung. Als Niki dann 1 Jahr alt wurde, ließ ich ihre Hüfte röntgen, die Kniescheibe untersuchen und veranlasste die Auswertung. (Das war sehr langwierig, und beim nächsten Mal werde ich auf jeden Fall zu Regines Tierärzten gehen – das ist viel einfacher und unkomplizierter.)
Im Winter 2022 wurde ich langsam nervös – Wann geht es los? Was muss ich im Vorfeld noch alles erledigen? Wie läuft das Ganze ab? Unzählige Male befragte ich Regine dazu. Jedes Mal bekam ich eine erklärende und ausführliche Antwort, obwohl ich schon alles mindestens hundertmal gefragt hatte.
Das Sommersemester 2023 an der Uni verlangte viel von mir ab, deshalb besprach ich, dass Niki mit der Läufigkeit zu Regine gehen und erst nach Abgabe der Welpen von mir abgeholt werden sollte. Ja, das war eine lange Zeit, dessen war ich mir bewusst, aber ich hatte ja immer noch den Dackel. Ferner machte ich mir aber absolut keine Sorgen, dass Niki sich unwohl fühlen könnte, schließlich besuchten wir Regine immer mal wieder. Das Einzige, was mir Sorgen machte, war Nikis Art. Manchmal war sie einfach eine kleine Zicke, und ich wollte nicht, dass sie Unruhe ins Rudel bringt. Im Nachhinein betrachtet, war das jedoch absolut kein Problem.
An einem Wochenende besuchten wir mal wieder die große Bande und ich merkte schon, dass alle sehr interessiert an Niki waren. Am nächsten Tag in Göttingen wusste ich auch, warum – Bluttropfen in der Wohnung. Ich rief sofort aufgeregt bei Regine an. Wir vereinbarten, dass ich Niki in den nächsten Tagen nach Ostfriesland bringe, und sie würde sich dann für einen Rüden entscheiden. Es standen zwei zur Auswahl: einer in England und einer in Deutschland. Am Ende musste Aart gar nicht auf die Insel, sondern nur in Richtung Süden fahren. Er mietete sich vor Ort ein Zimmer und brachte Niki dann zu Gerlinde. Das Decken funktionierte wunderbar, und Niki fühlte sich sofort sehr wohl in Aarts Bett.
Nach dem Deckakt fragte Regine mich mehr als einmal, ob ich Niki nicht bis zur Geburt zurückhaben wollte, aber mein Unialltag ließ es nicht zu. So blieb Niki weiterhin in Bunderhee.
Fast jeden Tag fragte ich nach, ob wohl Welpen unterwegs seien. Nach etwas mehr als der Hälfte der Trächtigkeit ging Regine dann mit Niki zum Tierarzt und ließ einen Ultraschall machen – es sollten ungefähr fünf Welpen werden. Ich freute mich riesig und versuchte, den Tag auszurechnen, wann es so weit sein würde. Der ungefähre Termin rückte immer näher und Regine hielt mich während der ganzen Zeit mit unzähligen Videos und Fotos auf dem Laufenden. Man merkte, dass Niki sich super ins Rudel integriert hatte und absolut stressfrei durchs Leben ging.
Eines Nachmittags schrieben Regine und ich, und sie vermutete, dass die Welpen bald kommen würden. Ich war relativ entspannt und überlegte, hinzufahren. Doch während ich darüber nachdachte, kam mir der Gedanke, dass es vielleicht stressiger wird, wenn ich dabei bin. Zudem kannte ich Geburten auch aus der Tierarztpraxis, und außerdem sind Welpen ja erst süß, wenn sie schon etwas können. Ich versuchte, die Nacht wach zu bleiben und auf eine Nachricht zu warten – das hat nicht so gut funktioniert. Als ich aufwachte, fand ich in der Facebookgruppe, die Regine und Aart für jeden Wurf extra erstellen, schon die ersten Bilder und Videos der Welpen. Ich war unfassbar stolz und rief sofort an, um mir alles erzählen zu lassen.
In den nächsten Wochen bekam ich jeden Tag Videos und Fotos, sowohl von den Welpen als auch von meiner Hündin. Die ersten (wahrscheinlich) zukünftigen Welpenbesitzer wurden in die Gruppe hinzugefügt, und so konnte ich mir bereits einen Eindruck verschaffen. Über Regine erfuhr ich dann alles Mögliche über die Interessenten und fand es beeindruckend, welche Menschen sich für die kleinen Cocker interessierten und in welchen Bereichen die späteren „Enkel“ tätig sein würden – von Agility im semiprofessionellen Bereich bis hin zur Polizei.
Als die Welpen ungefähr vier Wochen alt waren, besuchte ich sie das erste Mal und brachte meine Mama und zwei Freundinnen mit. Es war spannend zu sehen, dass die Videos das Verhalten bzw. den Charakter der einzelnen Welpen wirklich gut widerspiegelten. Kurz vor der Abholung war ich dann noch einmal dort. In der ersten Nacht wollte Niki noch gerne bei ihren Kleinen bleiben, aber in der zweiten Nacht wollte sie mit nach oben. Die Welpen hatten auch absolut kein Problem damit, die erste Nacht ohne ihre Mama zu verbringen.
Nach der Abholung der Welpen wurde die Facebook-Messenger-Gruppe von allen täglich als Tagebuch genutzt, und es war schön zu sehen, dass alle Welpen gut in ihren neuen Zuhause angekommen sind und sich gut eingelebt haben. Auch ein Jahr später werden immer noch regelmäßig Fotos und Videos in der Gruppe geteilt, und die ersten Welpen werden in den nächsten Wochen geröntgt.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mir das Zuchtrecht bei Regine sehr gefällt, so sehr, dass wir planen, im nächsten Jahr noch einen Wurf mit Niki zu machen. Die größte Herausforderung war für mich gar nicht unbedingt, dass Niki so lange weg war (schließlich gab es noch den Dackel), sondern die Sorge, dass Niki Ärger in der Gruppe machen könnte. Aber diese Sorge konnte Regine mir schnell nehmen. Durch den täglichen Kontakt mit Regine und auch mit Aart wusste ich immer, was Niki gerade so treibt und für Blödsinn anstellt.
Ob man sich für eine Zuchtrechtshündin entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Man sollte sich jedoch nicht nur dafür entscheiden, weil man vielleicht nicht so lange auf einen Welpen warten will. Wenn man sich dafür entscheidet, muss man sich der Verantwortung bewusst sein. Die Zucht von Working Cockern ist anspruchsvoll, und man muss viel beachten. Neben der Gesundheit spielen auch die Charaktereigenschaften eine wichtige Rolle. Regine und Aart können durch ihre langjährige Erfahrung die einzelnen Charaktere ziemlich früh gut einschätzen und entscheiden sich immer bewusst für eine (oder auch mal keine) Hündin im Wurf. Wer sich unsicher ist, sollte vielleicht lieber eine Hündin ohne Zuchtrecht wählen, denn es wäre schade, wenn am Ende die Verantwortung bzw. die „Pflicht“ vernachlässigt wird. Die Pflichten sind prinzipiell gering –es geht hauptsächlich um die Röntgenuntersuchung, aber die Bereitschaft, seinen Hund für mindestens neun Wochen abzugeben, muss vorhanden sein. Niemand muss sein Familienmitglied so lange abgeben wie ich, aber es ist möglich. Allein das zeigt, dass Regine und Aart ihre eigenen und von ihnen gezüchteten Hunde wirklich lieben und verantwortungsbewusst züchten.
Wie oben schon erwähnt, kann ich mir gut vorstellen, mit Niki noch einen Wurf zu planen, und auch meine nächste Hündin darf gerne eine Zuchthündin werden. So eine Zuchtstätte wie bei Regine und Aart habe ich zuvor noch nie gesehen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es so eine nicht noch einmal auf dieser Welt gibt – also hier nochmal ein dickes Danke für eure Arbeit und eure Mühen!