Wie der Name schon sagt, ist der WCS ein Arbeitshund, und wenn man mit ihm nicht arbeitet, dann MACHT er Arbeit. Weil er so niedlich aussieht, denken viele Leute, dass der WCS eine Art lustige Variante des Show Cockers ist – dem ist aber nicht so, auch wenn sie auf dem Papier in allen Ländern EINER Rasse zugeschlagen werden. Es gibt also keine eigenen Papiere für die „Rasse“ WCS, sondern beide werden in den Zuchtbüchern geführt als Cocker Spaniels.
WCS haben alle Vorteile eines Arbeitshundes, der während der Arbeit mit dem Menschen ein Team bilden und ansprechbar bleiben muss. Diese Hunde sollen nicht einfach wild weite Kreise ziehen und alles apportieren, was nicht niet- und nagelfest ist. Sie sollen über viele Stunden ihre (Stöber-)Arbeit erledigen und dabei ständig dirigiert werden können. Da sie Menschen gegenüber so ausnehmend aufmerksam sind, werden sie in England auch als „service dogs“ für alles Mögliche eingesetzt, u.a. auch beim Zoll. Sie können ausdauernd arbeiten und sich lange konzentrieren.
Was die Frage nach dem Jagdtrieb angeht, so wird aus Obenstehendem eigentlich schon klar, dass der WCS eben NICHT eine ausgeprägtere Version des Show Cockers ist, sondern wesentlich führiger. Sorgt man im ersten Lebensjahr dafür, dass der natürliche Radius von ca. 20 Metern nicht überschritten wird, und tut man all die Dinge, die man mit jedem jungen Hund tun sollte, dann sind diese Hunde überaus einfach.
Hier ein Trainingsvideo von dem Vater unserer Merci und Großvater unseres C-Wurfs. Man sieht hier besonders gut, WIE weit weg der Hund vom Verhalten eines Show Cockers ist.
Hier noch ein Video von einem meiner Spaziergänge, bei dem ich Polly von einem Blesshuhn wegrufe.
Macht man wie wir mit den Hunden Agility oder Obedience, sind die hohe Frustrationstoleranz und das Temperament, zusammen mit dem grandiosen Konzentrationsvermögen, von enormem Vorteil. Der Nachteil ist, dass WCS genau wie z.B. Border Collies Probleme bekommen können, wenn dieser Arbeitswille nicht befriedigt und in Bahnen gelenkt wird. Besitzergreifendes Verhalten, Unruhe und Eifersucht können z.B. als Folgen von Unterbeschäftigung auftreten. Der Unterschied zwischen beiden Rassen ist, dass die Leute, die sich einen Border Collie aus Arbeitslinien anschaffen, das alles (hoffentlich) wissen, während vielen WCS-Besitzern in England nicht klar ist, dass sie sich einen echten Arbeitshund angeschafft haben. Es sind häufig Familien ohne Hundeerfahrung – das geht manchmal gut, aber oft eben auch nicht. Wer also eine Couch Potato sucht oder einen Hund, dem man mal ein Bällchen wirft, der wird diesen Hunden nicht gerecht.
hier noch ein Blog von einer WCS-Liebhaberin und Welpenbesitzerin aus unserem A-Wurf (allerdings auf Englisch).
Hier noch ein Link zur Fellpflege des WCS – ebenfalls auf Englisch